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FriedrichGauermann(1807-1862)

Biografie

Porträtiert von Josef Danhauser in 1834

Friedrich August Matthias Gauermann wird am 20. September 1807 im niederösterreichischen Scheuchenstein am Gutshof Pichl als dritter Sohn des Landschaftsmales Jakob Gauermann und dessen Frau Rosina, geb. Schöffstoß geboren. Der Vater, der aus einer Tischlerfamilie im schwäbischen Oeffingen stammt, erkennt früh das künstlerische Talent seiner beiden Söhne Friedrich und Carl und fördert dies entsprechend.

 

Von 1822 bis 1827 Studium an der k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien. Im Sommer 1825 unternimmt Gauermann seine erste Künstlerreise ins Salzkammergut. Im Sommer 1827 Reise über Mariazell, Weichselboden, Admont ins Salzkammergut und zum Königsee. Im gleichen Jahre Reise nach Dresden und München. Im Sommer 1929 Reise nach München, Besuche bei Moritz von Schwind, Joseph Binder und Leopold Schulz. Im gleichen Jahr erwirbt Ferdinand Georg Waldmüller mehrere Arbeiten von Gauermann. Am 23. Oktober 1829 Tod seiner älteren Bruders Carl.

Gauermann porträtiert von Franz Eybl in 1842

Im Sommer 1831 Reisen nach Salzburg, ins Berchtesgadener Land und ins Salzkammergut. In Hallstatt malt Gauermann gemeinsam mit Franz und Wilhelm Steinfeld, Johann Fischbach, Franz Gruber und Ernst Welker. Im Sommer 1833 unternimmt der Künstler gemeinsam mit seinem Schwager Josef Höger eine Reise nach Nordtirol. 1834 wird ein Gemälde von Gauermann an der Royal Academy in London ausgestellt. Im selben Jahr Reise nach München. 

 

Am 26. März 1836 wird Gauermann Mitglied der k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien. Im Frühjahr 1938 Italienreise nach Venedig, Padua, Verona, Rovereto, Gardasee. Studium der Werke von Tizian, Tintoretto und Veronese. Am 25. November 1838 Heirat mit Elisabeth Kurz. Aus der Ehe entstammen vier Töchter (Rosina, Ottilia, Maria Elisabeth und Auguste).

 

Im Sommer 1841 und 1842 Kuraufenthalte in Karlsbad. Am 27. März 1843 stirbt Gauermanns Vater. In Folge zieht sich Gauermann auf sein Landgut in Mistelbach zurück. Im Sommer 1843 unternimmt er eine zweite Italienreise nach Triest, Venedig, Padua, Verona und Mailand und kehrt über Südtirol zurück. Im Sommer 1844 letzte Reise ins Schloss St. Bartholomä bei Berchtesgaden. 

Friedrich Gauermann um 1855

1845 erhält Gauermann für zwei seiner Landschaftsgemälde den luxemburgischen Orden mit der Eichenkrone. Aufträge durch die Fürsten Kinsky, Fürst Liechtenstein, Baron Rothschild und Rudolf von Arthaber. 1848 Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Wien. In den Jahren 1857 bis 1859 erwirbt Kaiser Franz Josef mehrere Werke für Bad Ischl. Friedrich Gauermann stirbt am 7. Juli 1862 in seiner Wohnung auf der Laimgrube in Wien an einer Gallen- und Leberleiden.

 

Anfänglich noch in der Tradition der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts verhaftet, versuchte Friedrich Gauermann persönliche Naturerlebnisse in atmosphärischen Stimmungsbildern zu verarbeiten. Seine Porträts, bäuerlichen Genredarstellungen sowie Tier- und Jagdszenen gelten heute als Meisterwerke der österreichischen Biedermeiermalerei. Werke von Gauermann befinden sich heute in zahlreichen Sammlungen u. a. im Belvedere, im Wien Museum, in der Neuen Galerie Graz und im Museum Niederösterreich in St. Pölten.